Im zurückliegenden Weihnachtsgeschäft (November und Dezember 2019) wurden laut des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK) in Deutschland täglich im Schnitt bis zu 14 Mio. KEP-Sendungen transportiert. Zu Spitzenzeiten wurden sogar um die 19 Mio. Sendungen an einem einzigen Tag in den Netzen der Unternehmen befördert. Neben dem Versandhoch „Weihnachtszeit“ entwickelt sich auch der allgemeine Trend stetig fort: Bis 2023 werden jährlich 4,7 % mehr Sendungen erwartet. KEP-Dienste und Speditionen passen sich an und entwickeln sich weiter. Und Sie? Gehören auch Sie zu den Gewinnern? Wir geben einen komprimierten Überblick, welche Entwicklungen und Trends Unternehmen im Auge behalten sollten, um die eigene logistische Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu optimieren.
Für Empfänger von Ware – egal ob Endverbraucher oder Unternehmen – ist ein hochqualitativer Lieferservice nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken – ähnlich wie fließend Strom und Wasser. Mit dieser Metapher verdeutlicht Marte Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverbandes für Paket und Expresslogistik e. V., welchen Stellenwert eine effiziente Versandlogistik heute hat – für eine nachhaltige Zukunft, für Mensch und Wirtschaft. Hierbei stehen alle Beteiligten in der Pflicht: Politik, Versender, KEP-Dienstleister, IT-Lösungsanbieter, Verbraucher. Für ein effizientes und kostenoptimiertes Versandmanagement sollten Unternehmen die Entwicklungen in all diesen relevanten Bereichen beobachten und hinsichtlich Chancen und Risiken prüfen. Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg! Lesen Sie, was Ihre Branche bewegt.
TRENDS UND VERÄNDERUNGEN
Wir geben Ihnen einen Einblick in relevante Entwicklungen des nationalen und internationalen Versanduniversums.
Wachstum im KEP-Markt
KEP steht für Kurier – Express – Paket. Anbieter von KEP-Diensten transportieren vornehmlich Sendungen mit relativ geringem Gewicht (bis ca. 30 kg) und Volumen, wie etwa Briefe, Dokumente, Päckchen und Kleinstückgüter. Die größten Player der Branche sind in absteigender Reihenfolge: Deutsche Post DHL, DPD, UPS Deutschland, Hermes, GLS, TNT Express, Transoflex, Go!, Fedex und In Time. Darüber hinaus haben kleine Zusteller auf regionalen Märkten eine Nische gefunden.
Die Kurier-, Express- und Paketunternehmen in Deutschland haben 2018 3,52 Milliarden KEP-Sendungen befördert – ein Wachstum von 4,9 % im Vorjahresvergleich und ein neuer Rekordwert, wie aus der KEP-Studie 2019 hervorgeht, die am 26. Juni 2019 präsentiert wurde. In der Studie wurde ein Zuwachs von jährlich 4,7 % prognostiziert – wir sind gespannt auf die Studie 2020.
Vor allem B2C-Sendungen und internationale Paketsendungen trugen zum Wachstum bei: Es wurden 7,4 % mehr B2C-Sendungen im nationalen Paketmarkt verschickt und 9,2 % mehr internationale Paketsendungen. Auch die nationalen B2B-Paketsendungen nahmen mit 0,4 % zu, wenn auch weniger stark. Wesentlicher Treiber der steigenden Sendungsmengen ist vor allem der zunehmende nationale und grenzüberschreitende Online-Handel.
Die wachsende Nachfrage müssten die KEP-Dienste immer schneller und individueller bedienen. "Dafür entwickeln sie digitale Innovationen, automatisieren Prozesse und steigern dadurch ihre Effizienz". Unternehmen können die jährlich erscheinende KEP-Studie nutzen, um sich auf dem Laufenden zu halten.
Ausbau des Zustellbetriebs
Um mit den steigenden Volumina von E-Commerce-Aufträgen und Wettbewerbern Schritt zu halten, erhöhen sowohl FedEx als auch UPS in den USA ihre Kapazität auf sieben Zustelltage die Woche und bieten Sonntagslieferung an. Während es für die großen Dienstleister üblich war, ihre Kapazitäten in Spitzenmonaten zu erweitern, machen beide Unternehmen den Ganzjahresbetrieb ab Januar 2020 offiziell. Unternehmen sollten solche Entwicklungen in ihren Zielmärkten im Blick behalten.
Konsequente Digitalisierung. Cloud-Strategien. S/4HANA.
Spezielle Software-Lösungen optimieren die Versand- und Tourenplanung, sodass Sendungen kurzfristig storniert oder umgeleitet werden können. Empfänger können Sendungen selbst steuern, Verzögerungen können vermieden werden. Das alles hilft dabei, die Auslastung der Fahrzeuge zu steigern und unnötige Verkehre zu vermeiden.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre vorhandene IT-Landschaft hinsichtlich eines effizienten Versandmanagements kritisch zu betrachten und mittels innovativer Software-Lösungen individuelle Cloud- und Plattform-Strategien zu realisieren. Speziallösungen bieten wertvolle Funktionen entlang der gesamten Prozesskette – von automatisierter Carrier-Auswahl über Label-Druck sowie Track & Trace bis hin zu spezifischer Gefahrgutdokumentation.
SAP-Anwender – als Anwender werden Sie es bereits wissen – müssen bis 2025 „in die Cloud umgezogen sein“. Diese wird zum neuen „Ort der Innovation“: Individuelle Funktionserweiterungen finden ab diesem Zeitpunkt auf der SAP Cloud Plattform statt. Eine nahtlos integrierte Lösung ist empfehlenswert. Bei der Auswahl einer SAP-integrierten Versandlösung sollten Unternehmen beachten, dass diese bereits mit S/4HANA kompatibel ist. ShipERP™ bietet beispielsweise heute schon die Möglichkeit, durch vorgefertigte Schnittstellen diverse Carrier automatisiert zu integrieren sowie Versandprozesse durch Spezialfunktionen konsequent zu digitalisieren, zu (teil-)automatisieren und zu steuern – direkt in S/4HANA.
Klar geregelte Ladezonen
Ladezonen steigern in Städten gezielt die Effizienz auf der letzten Meile. Richtig genutzte Ladezonen lassen den Verkehr besser fließen, Zustellfahrzeuge müssen nicht mehr als Zweite-Reihe-Parker andere Fahrzeuge blockieren, wenn ihnen Ladezonen zur Verfügung stehen. Das spart Zeit und reduziert Staus, Schadstoffe und Stress für Autofahrer, Radfahrer und Zusteller. Auch das richtige Equipment und technologische Fortschritte – sowohl in Form von Hardware als auch Software (Scan-Technologie, Real-Time-Anbindung an IT etc.) – tragen zur Effizienzsteigerung beim Be- und Entladen bei.
Optimierte Verpackungen & Ladeflächen
Bereits beim Verpacken der Sendungen ist es möglich, für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz zu sorgen. Unternehmen können z. B. Verpackungen hinsichtlich ihres Volumens optimieren. Neben der Einsparung von Material und Kosten wird auch der Zustellprozess effizienter und umweltschonender, da Zusteller dadurch z. B. mehr Platz im Zustellfahrzeug haben. Das Potenzial beim Thema Verpackungs- und Ladeflächenoptimierung ist groß und wahrscheinlich auch in Ihrem Unternehmen noch nicht erschöpft. Moderne Software-Lösungen bieten Funktionen zur Ressourcen-Optimierung.
Geringere Emissionen. Höhere Kosten. Angepasste Tarife.
Um Nachhaltigkeit und Effizienz zu steigern und auch politischen Entschlüssen gerecht zu werden, stehen auch KEP-Dienstleister und Spediteure immer wieder vor neuen Herausforderungen. Ein Beispiel: Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 verabschiedete die International Maritime Organization neue Schifffahrtsvorschriften, um die Schwefel-Emissionen um über 80 % zu reduzieren. Hierzu soll auf schwefelärmere Kraftstoffe und sauberere Alternativen umgestiegen werden. Für Unternehmen, die den Transport über See nutzen, werden die Kosten für diesen Transportweg steigen, da der Sektor zukünftig teurere Kraftstoffe verwendet. Unternehmen werden diese Auswirkungen schnell spüren, da sich der Seeverkehrssektor schnell an die Veränderungen anpasst. Wenn Sie via Seefracht versenden, sollten Sie sich mit Details auseinandersetzen.
Jährliche Zinserhöhungen
„Alle Jahre wieder“ – Beispiel USA: Im Jahr 2019 kündigte FedEx seine jährliche allgemeine Zinserhöhung an, die am 6. Januar 2020 wirksam werden soll. FedEx Express, Ground und Home Delivery erhöhen ihre Versandraten um durchschnittlich 4,9 %, während FedEx Freight's Raten um durchschnittlich 5,9 % steigen. Darüber hinaus werden neue Zuschlagsraten für große Pakete steigen.
Anfang Oktober letzten Jahres schlug die US-Post neue Portosätze vor, die am 26. Januar 2020 eingeführt werden sollen. Deren Genehmigung durch die Postaufsichtsbehörde steht noch aus. Die Gesamtsätze für die einzelnen Speditionsservices wie Priority Mail Express und Parcel Select Ground liegen zwischen 1,9 und 2,8 %. Interessanterweise ist Parcel Select für alle Gewichte und Zonen günstiger als Priority Mail.
Internationale Postgebühren: Die Universal Postal Union (UPU), eine Organisation der Vereinten Nationen, die die internationale Postpolitik regelt, erklärte im Oktober letzten Jahres, dass einzelne Länder ihre eigenen Postgebühren festlegen können, wenn die Nation spezielle Anforderungen an das Versandvolumen erfüllt. Diese tritt am 1. Juli 2020 in Kraft. Früher waren die Kosten für ausländische Unternehmen, ein Paket in die Vereinigten Staaten zu versenden, weitaus geringer als die Kosten, die ein amerikanisches Unternehmen für den Versand zwischen Staaten zu tragen hatte. Die Entscheidung der UPU wird denjenigen US-amerikanischen Herstellern und kleinen Unternehmen zugutekommen, die langfristig mit ausländischer Konkurrenz konfrontiert sind.
Schnittstellen zu KEP-Dienstleister und Speditionen
Die vorigen Beispiele zeigen auf: Bei der Vielzahl an KEP-Unternehmen und Speditionen sowie diverser nationaler Spezifika können Unternehmen, die mit mehreren Dienstleistern kooperieren, schnell den Überblick über Tarife und relevante Veränderungen von Konditionen verlieren. Welcher Dienstleister bietet für meine Lieferung unter Berücksichtigung aller Rahmendaten (Größe, Gewicht, Inhalt, Zielmarkt, …) die besten Konditionen? Versand- und Transportlösungen mit integrierten Schnittstellen zu diversen KEP-Dienstleistern und Speditionen schaffen hier Vergleichbarkeit – im Optimalfall „auf Knopfdruck“.
Ist Ihr Supply Chain Management bereit für 2020?
Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Transportbedürfnisse und -prozesse, sodass es keine Gesamtstrategie zur Vorbereitung auf 2020 gibt. Wie Sie sehen, spielen diverse Variablen in der Gesamtgleichung „logistische Leistungsfähigkeit“ mitunter sehr entscheidende Rollen. Als Orientierungshilfe für das Jahr 2020 können Sie sich die DIN-A4-Infografik „B2B&B2C Versand 2020 | wichtige Faktoren für das Versandmanagement“ herunterladen und nach eigenem Ermessen mit individuellen Prioritäten und Notizen versehen.
Stehen auch Sie vor großen Herausforderungen? ...
- Unzureichendes Versand-/Transportkosten-Controlling | Mangelnde Transparenz über Tarife mit verschiedenen Transportdienstleistern / Ungewissheit über Einsparpotenziale
- Optimierungswürdiges Versand-/Transportmanagement | Große Herausforderungen in puncto Transportmanagement, z. B. effizienter Einsatz von Transportressourcen & Steuerung von Prozessteilnehmern
- Mangelnde Digitalisierung & Automatisierung | Keine einheitliche Online- & Real-Time-Anbindung an verschiedene KEP-/CEP-DL & Carrier / manueller Label-Druck uvm.
- Verschiedenste Schnittstellen / keine automatisierte Multi-Carrier-Anbindung | SAP®-integrierte, automatisierte Anbindung von Carriern (inkl. Track&Trace, automatisierter Label-Druck, automatisierte Carrier-Auswahl)
- Fehlende Spezialfunktionen direkt im gewohnten SAP®-Umfeld | z. B. Sonderthemen und -funktionen hinsichtlich Gefahrgut, Sanktionslisten-Screening, Adressvalidierung uvm.
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